Kennen Sie das? Sie wollen mit einem Angestellten etwas besprechen, aber dieser befindet sich nicht an seinem Arbeitsplatz? Auch an der Kaffeemaschine ist er nicht anzutreffen. Und von den Kollegen und Kolleginnen hat ihn heute auch noch niemand gesehen. Eine Krankmeldung liegt nicht vor. Der Angestellte ist einfach nicht da. Eventuell handelt es sich dabei um Absentismus.
Was ist Absentismus?
Absentismus ist das Gegenteil von Präsentismus, bei dem Arbeitnehmer zur Arbeit kommen, obwohl sie eigentlich nicht arbeiten sollen. Zum Beispiel, wenn sie krank sind. Beim Absentismus hingegen bleiben Angestellte ohne Begründung der Arbeit fern, nehmen Termine nicht wahr oder halten sich nicht an Vereinbarungen.
Absentismus zeigt sich also durch regelmäßige unbegründete Abwesenheiten. Ursachen und Gründe für Absentismus kann es viele geben, sowohl Krankheit als auch private oder betriebliche Ursachen. Einige Forschungen haben sich bereits näher mit dem Phänomen beschäftigt und sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen.
Als Ursachen für die Abwesenheit im Absentismus gelten vor allem diese Faktoren:
- Zurückziehen, um belastenden Tätigkeiten zu entfliehen oder auszuweichen
- gesundheitliche Beeinträchtigungen, die Angestellte nicht zugeben oder sich selbst nicht eingestehen wollen
- fehlende Sozialisation innerhalb des Unternehmens, weil die Mitarbeiter keinen Anschluss bei den Kolleginnen finden
- private Probleme oder das Gefühl, zu wenig Zeit für Privates zu haben
Die Konsequenzen von Absentismus sind weitreichend. Nicht nur kann es zu einer Kündigung des entsprechenden Angestellten führen, auch drohen dem Unternehmen finanzielle Einbußen durch unerledigte Aufgaben und nicht eingehaltene Termine. Außerdem kann der Einfluss auf das Betriebsklima und die Arbeitsmoral der Kollegen und Kolleginnen sehr negativ sein.
Deshalb ist es wichtig, Absentismus zu erkennen und Maßnahmen dagegen zu ergreifen.
Absentismus mit moderner Arbeitszeiterfassung erkennen
Absentismus äußert sich dadurch, dass Arbeitnehmer ihrem Arbeitsplatz fernbleiben. Dementsprechend erledigen sie während ihrer Abwesenheiten auch nicht die ihnen aufgetragenen Aufgaben. Moderne Zeiterfassungssysteme wie timeCard helfen dabei, Absentismus zu erkennen.
In vielen Unternehmen sind die Angestellten selbst für die Zeiterfassung zuständig. Arbeitgeber können die Arbeitszeiten aber jederzeit einsehen. Stellen Sie dabei Abweichungen fest, weil eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter unverhältnismäßig wenige Arbeitsstunden erfasst, kann das ein Indiz für Absentismus sein.
Wird die Arbeitszeit zwar erfasst, aber die Aufgaben nicht erledigt, ist das ein Anzeichen für möglichen Absentismus. Bei der digitalen Zeiterfassung ist es möglich, Projekte, Tätigkeiten und Aufgaben separat anzulegen. So behalten Sie den Überblick darüber, woran Ihre Angestellten arbeiten. Ergeben sich dabei Ungereimtheiten, weil beispielsweise in der Zeiterfassung keine bestimmten Aufgaben angegeben sind oder die angegebenen Aufgaben trotz Zeiterfassung liegen bleiben, sollten Sie handeln und den Fall auf Absentismus prüfen.
Haben Sie einen Verdacht auf Absentismus, dann suchen Sie am besten als Erstes das Gespräch mit dem entsprechenden Mitarbeiter. Es ist wichtig, herauszufinden, ob es sich überhaupt um eine Form des Absentismus handelt oder ein anderer Grund vorliegt.
Handelt es sich um Absentismus, finden Sie die Ursache heraus, damit Sie entsprechend reagieren können. Häufig ist die Lösung gar nicht so weit weg. Kommt der Absentismus beispielsweise aus einer Überforderung heraus, ist es eventuell möglich, für Entlastung der Angestellten zu sorgen. Liegt die Wurzel des Absentismus in privaten Problemen oder einer unbefriedigenden Work-Life-Balance begründet, kann vielleicht ein flexibles Arbeitsmodell Abhilfe schaffen.
Fazit
Absentismus kann zu einem echten Problem heranwachsen, die schwerwiegende Folgen sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer nach sich ziehen können. Mit einem digitalen Zeiterfassungssystem wie timeCard erkennen Sie Absentismus am Arbeitsplatz frühzeitig und haben die Möglichkeit zu reagieren. Maßnahmen beginnen in der Regel mit einem Gespräch und der Ursachenforschung.
Weitere Schritte unternehmen Sie anschließend individuell. Jeder Fall ist ein wenig anders und kann unterschiedliche Ursachen und Ausmaße haben. Oft liegt ein erster Ansatz für eine Verbesserung der Situation aber nahe. Sollte allerdings gar nichts helfen beziehungsweise sich die Situation nicht bessern, dürfen Sie immer im Hinterkopf behalten, dass es sich bei Absentismus um eine Form der Arbeitsverweigerung handeln kann. Das ist bei hohen Fehlzeiten ein Abmahngrund oder langfristig auch eine Rechtfertigung für eine Kündigung. Das sollten aber logischerweise die letzten Schritte sein.