In Deutschland ist die 8-Stunden-Schicht der Standard auf dem Arbeitsmarkt. Ein etabliertes Modell, das sich nach wie vor großer Beliebtheit bei Arbeitgebern erfreut. Dabei ist es nicht zeitgemäß und schon gar nicht sinnvoll in Bezug auf den Kosten-Nutzen-Faktor. Warum, erklären wir Ihnen in diesem Artikel.
Wie produktiv sind wir wirklich?
Das Industriezeitalter ist längst vorbei. Die Digitalisierung hat das Ende eingeleitet und auch besiegelt, wodurch wir in das Zeitalter der Dienstleistungen voran gerückt sind.
Das bedeutet auch, dass die Bedingungen sich verändern, unter denen die Arbeit geleistet wird. Acht Stunden durchgehende Produktivität waren vermutlich schon vor 200 Jahren nur ein Traum in den Köpfen der Arbeitgeber. Mittlerweile ist aber eindeutig klar, dass es sich dabei nur um eine Vorstellung handelt, die nicht der Realität entspricht.
Laut einer Studie, die in Großbritannien durchgeführt wurde, arbeiten wir tatsächlich nicht mal 3 Stunden täglich produktiv. Die restlichen knapp 5 Stunden verbringen wir mit Pausen, Gesprächen mit Kollegen oder den sozialen Medien. Darunter ist auch die ein oder andere Tätigkeit, die zwar dem Job dient, aber nicht produktiv ist.
Prinzipiell sind 8 Stunden produktive Arbeitszeit nicht realisierbar. Menschen sind keine Maschinen, die in einer festgelegten Taktung ihre Arbeit ausführen. Menschen werden müde, krank, sind abgelenkt, haben bessere und schwächere Zeiten über den Tag verteilt.
Am Ende des Tages wird von den 8 Stunden nur ein Bruchteil tatsächlich produktiv genutzt. Die „Beliebtheit“ der 8-Stunden-Schicht spiegelt also den Nutzen nicht wider.
Interessanterweise wird dieser Umstand weitestgehend ignoriert, dabei müssten vor allem die Arbeitgeber daran interessiert sein, die Arbeitszeiten an modernere Systeme anzupassen. Schließlich sind sie es, die den Arbeitnehmern die 8 Stunden bezahlen, wovon aber nur wenige produktiv waren.
Das Problem mit der Schichtarbeit
Die Arbeitswissenschaft beschäftigt sich durchgehend mit den Vor- und Nachteilen der unterschiedlichen Arbeitszeitmodelle. Dazu gehört auch die 8-Stunden-Schicht.
Bei der 8-Stunden-Schicht tun sich aus arbeitswissenschaftlicher Sicht gewisse Probleme auf. Beispielsweise ist es schwierig, die arbeitswissenschaftlichen Empfehlungen für die Schichtarbeit umzusetzen.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf den Start- und Endzeitpunkt der jeweiligen Schichten gelegt. Die Arbeitswissenschaft empfiehlt nämlich, dass die Frühschicht nicht „zu früh“ beginnt und die Nachtschicht möglichst „früh enden“. Hier zeigt sich bereits das Problem, das die 8-Stunden-Schicht mit sich bringt.
Durch den direkten Übergang zwischen den Schichten ist ein starrer Zeitpunkt festgelegt, an dem die Nachtschicht endet und die Frühschicht beginnt. Dieser Zeitpunkt ist aus arbeitswissenschaftlicher Sicht entweder zu früh für die Frühschicht oder zu spät für das Ende der Nachtschicht.
In der Regel ist das Schichtsystem so eingeteilt, dass die Schichten jeweils um 6 Uhr, 14 Uhr und 22 Uhr beginnen und enden. Die Nachtschicht endet also spät. Würde man alles nach vorne verschieben, beginnt die Frühschicht sehr früh. Ein nicht zu lösendes Problem in der 8-Stunden-Schicht.
Die Ruhezeiten-Problematik
Ein weiteres Problem der Schichtarbeit bei 8 Stunden kann die Einhaltung der Ruhezeiten sein. Gesetzlich gesehen müssen zwischen jeder Arbeitsschicht mindestens 11 Stunden Ruhezeit für den Arbeitnehmer berücksichtigt werden. Das lässt sich aber teilweise nicht leicht mit der 8-Stunden-Schicht vereinbaren.
Dauert die Nachtschicht bis 22 Uhr und die Frühschicht beginnt um 6, lässt sich kein direkter Schichtwechsel für einen Arbeitgeber einplanen. Es muss also im Grunde in der Planung immer eine Schicht übersprungen werden oder das Wochenende – sofern an diesem nicht gearbeitet wird – muss für den Übergang dienen. Vor allem bei Ausfällen durch Krankheit kann es schnell schwierig werden, einen korrekten Schichtplan zu entwerfen. Oder auch in der Ferienzeit, wenn viele Arbeitnehmer Urlaub haben.
Mit einem alternativen Arbeitszeitmodell ließen sich diese Nachteile umgehen und leichtere Planungen anstellen.
Sie können sich sicher sein, dass die timeCard das richtige System bereithält, damit Sie auch mit einem neuen Arbeitszeitmodell die Arbeitszeiten Ihrer Angestellten erfassen können.
Fazit
Die 8-Stunden-Schicht ist in vielen Branchen nicht mehr zeitgemäß und sollte, wenn möglich, durch ein moderneres Modell ersetzt werden. So eine Umstellung funktioniert bestimmt nicht über Nacht, aber in kleinen Schritten kommt man auch zum Erfolg und macht so einen großen Schritt ins Dienstleistungszeitalter.