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Präsentismus und wie Sie ihn erkennen

Lesezeit: 4 Minuten

Inhaltsverzeichnis

Präsentismus bedeutet, dass kranke Angestellte entgegen besseren Wissens arbeiten gehen. Sie lassen sich also nicht krankschreiben oder bleiben zu Hause, um sich auszukurieren, sondern erscheinen auf der Arbeit. Der Präsentismus am Arbeitsplatz birgt daher Risiken für alle Angestellten eines Unternehmens und sollte unbedingt erkannt werden. Dann sollten Arbeitgeber Maßnahmen ergreifen.

Was ist Präsentismus?

Die Regelungen in Unternehmen sind eigentlich klar: Bei Krankheit bleiben Angestellte zu Hause und kurieren sich aus oder gehen in Fällen von länger anhaltenden Erkrankungen zum Arzt und lassen sich krankschreiben.

Daran halten sich aber nicht immer alle Mitarbeiter. Wenn Beschäftigte krank am Arbeitsplatz erscheinen, nennen wir das Präsentismus. Dabei handelt es sich um den Drang, zur Arbeit erscheinen zu müssen.

Die Ursachen und Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur. Präsentismus ist kein Phänomen, das Workaholics vorbehalten ist. Alle Angestellten können unter Präsentismus leiden.

Beispielsweise, weil sie Angst haben, dass sie sonst ihre Aufgaben nicht rechtzeitig abgeschlossen bekommen. Oder sie haben gar Sorge um ihren Job. Es ist auch möglich, dass die Motivation zum Präsentismus in einem Hilfsbedürfnis begründet. Dann sollen beispielsweise die Kollegen und Kolleginnen nicht im Stich gelassen werden, wenn gerade viel zu tun ist.

Häufig ist die Begründung für Präsentismus aber schlicht, dass Angestellte eine Krankheit nicht ernst nehmen. Frei nach dem Motto „Ist ja nur ne Erkältung“ kommen die Angestellten dann krank zur Arbeit.

Unabhängig vom Grund birgt Präsentismus immer Risiken. Zum einen gefährdet sich natürlich der kranke Mitarbeiter, indem er sich der Belastung auf der Arbeit aussetzt und die Erkrankung verschlimmert. Zum anderen sind ansteckende Krankheiten auch ein Risiko für die gesamte Belegschaft. Ein grippaler Infekt, der durch die Firma geht, kann schon mal einen Betrieb für einige Tage mehr oder weniger lahmlegen. Oder denken wir an die Corona-Pandemie zurück, in der ganze Unternehmen vorübergehend den Betrieb einstellen mussten, weil fast die gesamte Belegschaft in Quarantäne war. In der Regel ausgelöst von einem Mitarbeiter, der die Krankheit mit zur Arbeit brachte.

Um dem entgegenzuwirken, ist es wichtig, Präsentismus zu erkennen und direkt Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Präsentismus mit moderner Arbeitszeiterfassung erkennen

Präsentismus zu erkennen, ist alles andere als einfach. Arbeitnehmer, die immer präsent sind, leiden nicht automatisch an Präsentismus. Auch sehen wir Menschen nicht zwangsläufig an, dass sie krank sind und trotzdem zur Arbeit erscheinen. Und die Häufigkeit von krankheitsbedingten Ausfällen ist auch sehr individuell. Es gibt tatsächlich Mitarbeiter in Unternehmen, die niemals krankfeiern, einfach weil sie niemals krank sind.

Die Arbeitszeiterfassung liefert einen Ansatz, mit dem Sie Präsentismus bereits im Vorfeld erkennen können. Dabei sind die Details entscheidend. Behalten Sie die Überstunden und Fehlzeiten Ihrer Angestellten im Blick. Daraus zeichnen sich häufig bereits Tendenzen zum Präsentismus ab.

Stellen Sie beispielsweise fest, dass eine Mitarbeiterin viele Überstunden macht, obwohl diese nicht zwingend notwendig wären, kann das ein Anzeichen für Präsentismus sein. Die Mitarbeiterin will durch die Überstunden vielleicht Kolleginnen entlasten, die ansonsten die Arbeit weiterführen müssten. Oder sie ist selbst überbelastet und will bei ihren Aufgaben nicht in Rückstand geraten.

Erkennen Sie bei Mitarbeitenden übermäßig viele oder eher unnötige Überstunden, sollten Sie das im Auge behalten. Handeln können Sie schon lange vor dem Eintreten vor Präsentismus.

Maßnahmen sind unter anderem, die Belegschaft für das Thema Gesundheit zu sensibilisieren und selbst mit gutem Beispiel voranzugehen. Arbeitgeber, Führungskräfte und Vorgesetzte sollten niemals krank zur Arbeit erscheinen, da sie eine Art Vorbildfunktion im Betrieb einnehmen. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nehmen sich ein Beispiel an deren Verhalten, da sie davon ausgehen, dass es dem Unternehmensverhalten entspricht.

Arbeitgeber sollten zudem immer klarstellen, dass die Jobs der Angestellten sicher sind und niemand aufgrund einer Krankmeldung um seine Anstellung bangen muss. Schicken Sie kranke Mitarbeiter nach Hause, um eine klare Linie zu etablieren. Dann stellen auch die Kollegen und Kolleginnen fest, dass Krankfeiern vernünftig ist.

Fazit

Präsentismus ist ein großes gesundheitliches Risiko für alle Angestellten eines Unternehmens. Nicht nur kann sich der kranke Mitarbeiter übernehmen und dadurch eine Erkrankung noch verschlimmern, es besteht je nach Krankheit auch eine Ansteckungsgefahr für alle Kollegen und Kolleginnen.

Arbeitgeber können Präsentismus mit der Hilfe moderner Arbeitszeiterfassungssysteme wie timeCard erkennen. Das ermöglicht es, rechtzeitig Maßnahmen gegen Präsentismus zu ergreifen und die Beschäftigten zu schützen.

Das Gegenteil vom Präsentismus ist übrigens Absentismus, bei dem Beschäftigte unbegründet dem Arbeitsplatz fernbleiben.